Bis der Geifer spritzt.... Genauso hört es sich an bzw. liest es sich. Ich kann kaum glauben, was ich in manchen Stellungnahmen lese und mir nur an den Kopf greifen. Es scheint wieder mal Zeit zu sein für eine deutliche Pazifik-Antwort an die von Beruf witzigen Verharmloser, die das Wild ja eh nur blenden und aufschrecken, obwohl sie's ja auch gleich niederführen könnten, die halbgebildeten Zeitungswisser und vor allem an die beratungsresistenten Ignoranten. Also raus mit Chips und Bier!
Ich habe lange überlegt, ob ich mich nochmals äußern soll und schicke voraus, daß ich mit dieser meiner Meinungsäußerung niemand vorsätzlich beleidigen will - obwohl ich zugegebenermaßen gute Lust dazu hätte. Wenn sich doch jemand beleidigt fühlt, ist es einfach Pech. Denn hier steht so viel ausgemachter Unsinn, daß ich es nicht unwidersprochen stehen lassen kann, denn Schweigen bedeutet Zustimmung. Und wenn es so weitergeht, sind wir Geocacher möglicherweise zwar nicht der wahre Grund fürs Waldsterben, aber in absehbarer Zeit zu Recht der bestgehaßte Feind von Waldbesitzern und Jägern. Die hier und in einem bekannten anderen Thread aufflammende Diskussion weitab von Fakten kann dazu führen, wozu es in der Vergangenheit auch bereits in der BRD und in der Schweiz geführt hat: Zu vermeidbar verhärteten Fronten, zu Androhung oder gar Ausübung von Gewalt. Und ich denke, das anzumahnen, ist es jetzt Zeit. Denn manche von uns verhalten sich in freier Natur nicht so, wie es geboten wäre - auch mich selbst schließe ich manchmal nicht aus. Daß aber manche das auch noch bewußt tun, ist besonders schlimm. Und dagegen möchte ich etwas tun. Und ich möchte auch etwas dagegen tun, daß man es für völlig in Ordnung hält, sogar in wissentlich dicht wildbesiedelten Gebieten sich nichts, aber auch gar nichts beim Cachen zu denken. So wie manchen die Jäger "sowieso am Sack gehen", so sehr geht mir die unreflektierte Verbreitung von Blöd- und Schwachsinn auf den Sack. Und vor allem von solchen Leuten, die es auch nach vielen Hinweisen noch nicht der Mühe wert finden, das Gespräch zu suchen!
Denn auch wenn wir scheinbar nichts explizit "Verbotenes" tun, so tun es doch viele ohne den beim Billa erhältlichen Hausverstand und damit schadet es. Es schadet vor allem Tieren, auch wenn sich den meisten Fuhrwerkern im Wald nicht zeigen.
Disclaimer: Der Konsum dieser Zeilen kann das Gespräch mit dem "Waldorgan" Deines Vertrauens nicht ersetzen. Nimm die Mühe mal auf Dich, such Dir einen, sprich mit ihm, frag ihm ein Loch in den Bauch und Du wirst staunen, wie die Wahrheit der Natur aussieht!
Solange es der überwiegende Teil der Betreiber einer speziellen, im starken Aufwärtstrend begriffenen, Freizeitbeschäftigung (ja, das sind
alle Geocacher da draußen)
intellektuell nicht erfaßt, daß sie sich zu 99% als
Gäste auf fremdem Grund bewegen, weil das der Gesetzgeber ja angeblich so will, ja, solange passiert viel Scheiße. Und auch öffentlicher Grund ist fremder Grund!
In Wahrheit
gestattet es der Gesetzgeber nur – ob das dem Grundstücksbesitzer paßt oder nicht! Er kann sich nämlich kaum dagegen wehren, und sei der Unsinn noch so groß. Und genau das
weit über Gebühr zu strapazieren und dann womöglich gar noch „ich bin freier Bürger, ich bin im Recht und du ein Vollkoffer"-Nummer raushängen zu lassen, ist schlicht nur ein Beweis von Ignoranz und purer Dummheit. Nämlich deswegen, weil derartiges Verhalten friedliche Koexistenz ja per se ausschließt.
Erst dann, wenn sich Geocacher – Sucher wie Verleger gleichermaßen – benehmen wie
Gäste auf fremdem Grund, denn nichts anderes sind sie, ja,
erst dann wird sich etwas zum Guten wenden. Das Gute heißt: Gegenseitige Information und Respekt des Eigentums an sich, des Eigentümers oder des/der dinglich berechtigten im besonderen.
Es ist allerdings
nicht Aufgabe von Waldeigentümern, sich Kenntnisse über Geocaching anzueignen, diese Aufgabe ist
Bringschuld der Geocacher – so sieht die Wahrheit aus!
Jedenfalls jener Geocacher, die im Vollbesitz geistiger Kräfte begriffen haben, daß es außer eigenen Interessen – die
jedenfalls jenen der Eigentümer und/oder der für ihn handelnden Personen
nachstehen – auch noch andere gibt. Und damit kein Zweifel aufkommt: „Nachstehen“ hat die Wortbedeutung von
nicht so wichtig,
nachrangig, eben „
zweiter“ und
vor allem und schon gar nicht so wichtig wie ein zwangsverlegtes Doserl – in
keinem Fall.
Und ob hier scheinbares „Recht“ besteht oder nicht, wer nicht begriffen hat, daß jemandem samt allen seinen Dosen nicht das ganze Staatsgebiet gehört und er kraft eigener Willkür tun und fuhrwerken kann, als ob es kein morgen und die Begriffe
Eigentum und
Besitz nicht gäbe, der hat weder als Sucher geschweige denn als Verleger einen Schritt in den Wald zu setzen und darf sich auch nicht mit Recht zu den vernunftbegabten Lebewesen zählen! Denn der hat auch nicht verstanden, was es heißt, Besitz zu haben,
insbesondere Waldbesitz.
Denn
nicht der, der einen einzelnen Paragraphen eines einzigen Gesetzes – aus dem Zusammenhang gerissen –
ohne jeden Fachverstand so lange und so frei interpretiert, bis er die Absolution für jegliches abartige Tun seinerseits herausgelesen zu haben glaubt, versteht das zitierte Gesetz. Derjenige, der hingegen alle fast 200 Paragraphen gelesen, verstanden und alle darin enthaltenen Beschränkungen in Ihrer Bedeutung für den Besitzer (und Zwangsbetreiber!) zu erfassen sucht,
beginnt es zu verstehen.
Und auch dann nur, wenn er sich parallel dazu die Bestimmungen des ABGB über Eigentum vor Augen führt, von dem ja manche zu glauben scheinen, daß es durch §33 Forstgesetz außer Kraft gesetzt wird...
Unsere Waldbesitzer brauchen keine Verlege-Rambos und Bigshot-Junkies, denn der Wald ist ihr Eigentum und die bisher geäußerte Präpotenz und Ignoranz gegenüber fremdem Eigentum kotzt mich heftig an. Und der Wald braucht diese Leute auch nicht! Und auch kein einzelner Baum und die Tiere erst recht nicht!
Es gab und gibt ausreichend Spaziergänger, die den Wald und die Lebewesen, deren Zuhause der Wald ist,
weit über Gebühr beanspruchen.
Die alleine können einen Waldbesitzer schon heftig nerven. Später kamen die Radfahrer im Gelände. Je „freier“, desto „cooler“ – das scheint ja offensichtlich auch das Credo einiger Verleger zu sein. Und mit Zunahme der Radfahrer – sich in aller Regel auf „Wegen“ bewegend – störten Wald und vor allem Wild wieder zunehmend, doch darüber später mehr. Und jetzt kommen die Dosenfuzzis, die die Grundeigentümer nach eigener Einschätzung und freiem Belieben „enteignen“ können, weil ja Dosen am besten im 20. Stockwerk liegen und man damit ja lediglich den scheinbar verfassungsrechtlich verankerten Bewegungsdrang einiger anderer, die sich das ja wünschen wie den Lottosechser am kommenden Wochenende, zu befriedigen hat...
Und all diese hunderten Bekletterungen finden natürlich
ohne die geringste Beschädigung des Baumbestandes statt – daß ich nicht lache! Schlicht
dümmer und nachhaltig negativer kann man es nicht machen und mehr, um die Ablehnung der Freizeitbeschäftigung durch Grundbesitzer, Forst- und Jagdpersonal zu schüren und
weiterhin höchst vermeidbar zu provozieren und aufzustacheln, auch nicht! Danke für den Bärendienst, daß ich mit Sicherheit in Gemeindegebiet von Leonding nicht im Wald unterwegs sein werde, den ich will nicht „zu denen“ gezählt werden!
Der Mensch (die Mehrheit der Geocacher zählt dazu, sofern vernunftbegabt und sich dieser auch bedienend) ist im Wald
lediglich geduldet, nicht mehr! Denn der Wald ist die Wohnung von frei und wild lebenden Tieren. Von Lebewesen, deren Lebensraum zusehends vom Menschen eingeschränkt wird. Durch Verkehr, Emissionen, Profitgier und schlicht Unwissenheit; Im diskutierten Fall durch beratungsresistente Ignoranz. Weder der Wald noch seine angestammten Bewohner brauchen ebensowenig wie die Grundbesitzer
ausgerechnet noch die Geocacher!
Zu den Werten, die ich verletzt sehe:
Die Bewohner des Lebensraum Wald sind allesamt empfindlicher als der Mensch. Nicht nur empfindlicher, was die Wahrnehmung aller Ihrer Sinnesorgane betrifft, sondern auch was Eingriffe in deren Lebensraum betrifft. Von meinen eigenen knapp 100 verlegten Caches liegen 3 in jagdbarem Waldgebiet, in denen ich in
ausnahmslos allen Fällen die Zustimmung des Forstpersonals eingeholt habe. Dies unter Bekanntgabe meiner Erreichbarkeit, damit bei nicht entsprechendem Verhalten unverzügliche Reaktion bzw. Archivierung erfolgen kann. So kann man es auch machen...
Ein weiteres Beispiel im Zuge der Verlegungsplanung der Serie „Anti-Mikro“: Das ins Auge gefaßte Verlegungsgebiet am Ufer des Flusses Enns sah nicht aus, als ob es
durch irgend jemanden genutzt würde, weder Geländeneigung, noch Waldpflege, noch Wegenetz oder erkennbare Wildspuren im Wald sprachen dafür. Dennoch machte ich mit einigem Aufwand den Grundeigentümer ausfindig, der sich meine Ausführungen über unsere Freizeitbeschäftigung interessiert und geduldig anhörte, um mich dann letztlich darauf hinzuweisen, daß er das
schlicht nicht will, denn er selbst bejagt als Grundeigentümer das Gebiet. Somit hat er es sogar begründet, aber das hätte er gar nicht müssen, denn es ist sein Grund und Boden. Selbstverständlich habe ich das akzeptiert (das scheint einigen hier schwer zu fallen) und ihm zugesagt, daß ich diese Information nicht für mich behalten werde: Ein entsprechend gekennzeichnetes Gebiet auf einer elektronischen Karte habe ich am Tag darauf an alle „logisch“ potentiellen Verleger in meinem Raum per E-Mail versandt. So kann man es auch machen... und sich einen anderen Platz suchen.
Ich will und muß damit keinesfalls manche hier beschriebene „Auswüchse“ von einzelnen Jägern verteidigen noch ihnen das Wort reden –
verständlich sind sie für mich im Kontext des oben beschriebenen und einiger hier lesbaren Äußerungen aber allemal. Sie sind nur die allzu menschliche und somit „logische“ Folge einer Gruppe, die sich von Unwissenden und Ignoranten (hier: auch bereits Geocacher!) allzu viel anschauen und aushalten müssen.
Auch mein Onkel ist Jäger und ich habe mit ihm mehr als einmal das diesbezügliche Gespräch gesucht. Und ich habe gestaunt, was ich alles erfahren habe. Und ausgestattet mit einem klitzekleinen Teils des Wissen eines Jägers und auch nur einem kleinen Futzerl Kenntnis der Empfindlichkeit der Sinnesorgane von Wildtieren, ist es für mich sehr klar, daß jemand, der mit dem Verlegen von 50 Geocaches in einem einzigen Wald berühmt werden will, weil er ja das „Recht“ darauf hat, dazu keinen Zugang finden wird: Er hat ja nicht einmal versucht, es zu verstehen. Aber da gehört eben mehr dazu: Eine Portion Grips und vor allem
die Erkenntnis, daß man im Wald selbst der Fremdkörper ist! Von eigenem – aus dieser Tatsache
dauerhaft geschlossenem – Verhalten ganz zu schweigen...
Auch mir sind ausreichend Geschichten über „Schießwut“, unsachgemäße Handhabung von Schußwaffen und dergleichen mehr bekannt und ich verurteile Auswüchse dieser Art auch. Umso mehr, als ich in meinem Leben überdurchschnittlich viel mit Schußwaffen zu tun habe und auch meine eigene Meinung über Jäger und den Umgang mit Schußwaffen. Die ist aber hier nicht gegenständlich und ich möchte sie auch für mich behalten. Aber dennoch habe ich durch die durch mich gesuchten Gespräche auch vom finanziellen und zeitlichen Einsatz des Jagdpersonals erfahren, vom nicht unerheblichen Aufwand, das Wild von den waldfremden Menschen möglichst fernzuhalten und von allen möglichen Parametern, die sich ein Mensch, der sich mit dieser Materie nicht respektvoll auseinandergesetzt hat,
nicht einmal erahnen kann – ich konnte das vorher auch nicht.
Aussage meines Onkels war wörtlich, als ich mit ihm auf einem seiner Ansitze über mehrere Stunden die Abenddämmerung und die frühe Nacht verbracht habe: „Du kannst gern hier einen Cache verstecken und ich pflege ihn auch für Dich. Aber auf keinen Fall im Wald vor uns, sondern hier unter diesem Ansitz, denn
da störst Du wenigstens nur mich und nicht das Wild, weil Du nicht ermessen kannst, wie sehr der Mensch die Wahrnehmung und das Leben der Tiere stört.“
Soweit mein Stammbucheintrag, der der Achtung von Eigentum und Besitz und insbesondere der Ehrfurcht vor der Natur und ihren Kreaturen dienlich sein möge.
Es ist schlicht
nicht ausreichend, sich im Recht zu fühlen, weil man einen Satz eines Paragrahen eines Gesetzes gelesen hat, in dem man die Legitimation für sein Tun und Treiben gelesen haben will! Das ist
deutlich zu wenig.
Fremdes Eigentum und Erfordernisse von Wildtieren erfordern Respekt! Hemmungsloser Verlegedrang von kritischen Dosen nicht!
Der erfordert das Geraderücken von Köpfen, die im Geocachingwahn
weit über das vertretbare Maß hinausschießen!
P.S.: Es kann natürlich durchaus sein, daß ich das alles viiiiiiiiiiiiiiel zu kompliziert und differenziert sehe, aber ich möchte auch noch in 5 Jahren
1. geocachen gehen und 2. mich nicht wegen einiger weniger dafür schief anschauen lassen müssen.
P.P.S.: Und ja, ich stehe nicht an, zuzugeben, daß es mir leid tut, daß ich in der Vergangenheit manche Caches absolviert habe. Insbesondere, was die Tageszeit betrifft, zu der ich das getan habe. Aber ich hab daraus gelernt.
P.P.P.S.: Ich wünschte, etwas ähnliches würde in Österreich in Angriff genommen:
http://www.swr.de/im-gruenen-rp/-/id=100...index.html