Reiz verloren gegangen

[fadattf]

Hallo Miteinander,

aufgrund eines Postings hier vor einigen Tagen habe ich mich gefragt ob es anderen auch so wie mir geht: Und zwar, dass der Reiz bei einfachen Dosen überhaupt nicht mehr gegeben ist.

Wie ich mit Geocaching begonnen habe, da ging es mir wohl wie vielen und ich war von jedem Fund begeistert.
Doch irgendwie kam schnell die gewisse Ernüchterung, dass es ein wenig fad ist einfache Dosen zu heben.
Besonders erschreckend war es das erste mal wenn man mittem im Wald eine Filmdose oder gar einen Micro sucht. Ich habe mich hier immer gefragt was wohl jemanden daran hindert hier eine größere Dose zu verstecken (Zumal Filmdosen heutzutage vermutlich schwerer zu erwerben sind als Tupperware Boxen )
Zu dieser Zeit habe ich dann auch begonnen meine Fort Knox Reihe zu basteln. Ganz einfach deswegen um hier ein gewisses Statement zu setzen, dass nicht jeder Cache eine Filmdose als großes Ziel haben muss (natürlich gab es zu dem Zeitpunkt auch richtig gute Caches - wenn gleich ich auch nur wenige entdeckt habe).

Nun sind seit Fort Knox I etliche Jahre ins Land gezogen und die Lage hat sich bei mir inzwischen noch weiter verschlechtert.

Ich verspüre überhaupt keinen Reiz mehr einen Regular Cache zu heben der nicht irgendwie hervor sticht.
Ich sehe keinen Sinn darin mit dem GPS durch die Gassen in Wien zu huschen um dann die 50ste Filmdose hinter einem Stopschild zu heben.
Letzte Woche habe ich für einen Kollegen einen Mystery gelöst der an sich gar nicht so schlecht war und ich ging dann gemeinsam mit dem Kollegen den Cache bergen.
Und so nett das Rätsel auch war so ernüchternd war dann die Micro Dose (5x3mm oder so) welche magnetisch in einen Hohlraum fixiert war (ich sah drei Möglichkeiten hier eine 1 Liter Box zu verstecken).
Dieser Cache war der erste den ich seit 120 Tagen gehoben habe was zeigt wie wenig mich Caches inzwischen reizen (was u.a. aber auch vor daran lag, dass ich mit FK3 beschäftig war).

Um hier zum Punkt zu kommen:
Ich sehe für mich absolut keinen Reiz mehr Filmdosen Caches ohne eine gewisse Herausforderung zu heben.
50 Meter neben mir ist auch einer - jeder meiner Freunde hat ihn. Aber wozu rausgehen, hinter dan Mistkübel greifen und loggen? Wo ist die Herausforderung wo ist der Reiz?
Damit ich einen Punkt mehr habe?

Einfache Caches hebe ich jetzt eigentlich ausnahmslos nur mehr wenn ich mir Freunden vlt. einen Tagesausflug mache und solche Caches auf einer Runde liegen.
Willkommen sind jedoch gute Mysteries, Lost Places und der gleichen.

Geht es hier noch jemanden so wie mir, oder bin ich der einzige dem es so geht (kann ja gut möglich sein)?

[fk@mvps.org]

Ich bin ein Wanderer, der sich bückt, wenn er an einer Dose vorbeikommt. Daß ich extra für einen Punkt aus dem Haus gehe oder meine Route um mehr als 500 Meter ändere -- da muß es schon ein Schmankerl sein.

Manchmal bleibt mir vor oder nach einem Termin in Wien noch Zeit übrig; da sammle ich dann gelöste Rätsel ein, und auch da nehme ich Dosen auf dem Weg dann mit. (Nanos laß ich liegen, außer sie schalten bei meiner Annäherung schon Blaulicht und Folgetonhorn ein.) Oder ich mach einen Multi in Wien, der mich reizt: Die Alt-Wiener Spaziergänge sind toll, ebenso die Stadtmultis von M.W. ("4 1/2 Häuser" usw.) und viele mehr.

Aber worauf ich hinauswill: Ich bin ein newbie-cacher und teile Deine Ansicht. An einer allgemeinen caching-Müdigkeit liegt's also vielleicht doch nicht!

[fadattf]

Ich bin ein newbie-cacher und teile Deine Ansicht. An einer allgemeinen caching-Müdigkeit liegt's also vielleicht doch nicht!

Im Vergleich zu anderen bin ich auch ein Newbie, aber Müde noch lange nicht. Eher Caching-Gefrustet. Aber bin ja schon froh, wenn es zu mindestens einen gibt der ähnlich denkt.

[Tafari]

Ähm ... Das ist ein vollkommen normales Stadium in der Entwicklung eines Geoachers

Letztendlich habt ihr jene Geocaches für euch entdeckt, die euch gefallen. Warum solltet ihr extra aus dem Haus gehen um einen Geoacche zu suchen, der euch nicht interessiert? Ich vermute mal so ins Blaue, dass da eher eine Veränderung der Wahrnehmung des eigenen Geocaching-Verhaltens von statten ging die ein wenig unerwartet bewusst geworden ist - aber auch das ist vollkommen normal ...

Ich finde es normal nicht wegen jeder (Drecks)dose einen Umweg zu machen. Eigentlich ist es schon so was wie die nächste Cacherbewußtseinsebene die ihr da erreicht habt. Solange die Dosensuche aber noch Spaß macht, ist das alles unbedenklich. ...

[fadattf]

Das ist natürlich auch eine Erklärung....
Die Frage ist welche Stufe kommt danach? Oderwar es das?
Ich hoffe es kommt dann nicht so eine Punktejäger Phase oder so...

[mariachi27]

Ich hoffe es kommt dann nicht so eine Punktejäger Phase oder so...

Na ja, wenn dir dann die Phase Spass macht, warum nicht?

[Bamkraxler]

Also ich sehe das ähnlich! Wobei mir ein gut gepflegter Cache in einer klassischen Film-Dose immer noch mehr Spass macht als eine Logbuch Pampe in einem ewig nicht gewarteten Behälter! leider gibts davon immer mehr (siehe die "verborgen bei..." Serie in Korneuburg!).

Naja, ich kommentiere es dann eh im Log, aber meist hilfts nichts...

Ausserdem spielt bei mir auch der Ort eine wichtige Rolle, das ist für mich das Argument fürs Geocachen überhaupt - interessante Orte besuchen, an die ich sonst NIE gekommen wäre!

[Tafari]

Ich glaube halt, dass es eben so viele untershciedliche Zugänge zu Geocaching gibt wie es Phasen gibt, die jeder Einzelne im Laufe seiner "Karriere" durchmachen "muss". Keine dieser Phasen ist per se schlecht denn wie schon von mariachi27 angedeutet, kommt es vorerst mal nur darauf an, dass es Spaß macht.

Wenn da einmal eine Phase kommt, wo man den Spaß verloren hat, geht es einem ja auch nicht unbedingt schlechter, vorausgesetzt die Entscheidung nicht geo zu cachen wurde freiwillig getroffen. Diese Phasen enden genauso wie sämtliche Punktegeier-, Schönwettter-, Sisicacher-, Abenteuercacher-, T5er-, Wandercache-, Alpenüberquerungscache- und Rätselcachephasen wenn man schon eine gewisse Zeit dieses Spiel spielt. Und nahezu jeder hat zumindest schon eine dieser erwähnten Phasen mehr oder weniger leidvoll durchgemacht ...

Und wenns doch nicht das richtige Spiel für einen selbst ist, kann man immer noch seinesgleichen suchen um ein Zeichen in der Community zu setzen (z.B. durch entsprechende Vorbildcaches die im Team erarbeitet und versteckt wurden). Letztendlich kann man sich immer noch dem Briefmarken sammeln zuwenden, weenns wirklich nicht mehr anders geht ...

[fadattf]

Punktegeier-, Schönwettter-, Sisicacher-, Abenteuercacher-, T5er-, Wandercache-, Alpenüberquerungscache- und Rätselcachephasen

Holla die Waldfee; Da sieht man was Herr Tafari schon alles an Cachertypen erlebt hat.

Und vermutlich hast du Recht. Wobei ich ja alle außer Punktegeier-, Schönwetter- und Sisicacher sogar verstehe

[Meister Grimbart]

Wenns Spass macht, dann seid ihr noch zu langsam!

[T.O.C. 325]

Ich bin ja noch recht neu im aktiven Dienst, aber ich durfte schon einige schöne Caches, aufwendig gestaltet und/oder an recht interessanten Orten finden.

Andererseits hab ich auch schon Dosen gefünden, die wohl eher aus Langeweile, denn aus Enthusiasmus entstanden sind...
Die unsäglichen Nanos mit zerfledderten Logfitzelchen sind mir ein Graus.

Dann sind da die Mysteries, wo man stundenlag recherchiert und wegen schwammiger Angaben zu keinen vernünftigen Ergebnissen kommt...

Aber ich will ehrlich sein, irgendwo will ich auch meine Funde machen,
ich kann mir ja aussuchen, wo ich hingehe und eine Dose hebe...

Ich werd noch ein Weilchen weitermachen, auch wenn ich wahrscheinlich mein Lebtag keine Matrix vollbekommen werde - alles ist besser, als nur vor dem PC oder der Glotze zu hocken - das Cachen bringt mich raus - manchmal an richtig schöne Orte

[fadattf]

Ein Jahr danach bin ich auf einen Nachteil drauf gekommen
Ich habe in dem letzten Jahr nur Caches geloggt welche ich auch wirklich gut fand (also ca. 3 von 100).
Und jetzt komme ich beim Suchen für neue Cachingrunden drauf, dass ich mich nicht zu 100% erinnern kann ob ich den Cache schon gemacht habe...

[unlocker]

da ich in letzter Zeit hauptsächlich Ingress spiele bin ich drauf gekommen dass die Plätze oft die gleichen sind. Also nehm ich die Dosen halt auch mit (oder umgekehrt Ingress-Portale). Aber bei beiden Spielen gibts wirklich viele Plätze wo halt jemand eine Dose versteckt hat (oder ein Portal errichtet hat, letzteres dauert aber bis zu 6 Monate bis das aktiviert wird!) damit halt dort auch etwas ist... Wirklich schöne/interessante Plätze oder Dosen sind rar. Oft denke ich aber, da könnte vom jeweils anderen Spiel auch was sein.

[Jeeper.at]

Ich wäre ja dafür die 160m Mindestabstand auf 500m zu erhöhen. Würde viele Dosen ersparen.

[Tafari]

Ein Jahr danach bin ich auf einen Nachteil drauf gekommen
Ich habe in dem letzten Jahr nur Caches geloggt welche ich auch wirklich gut fand (also ca. 3 von 100).
Und jetzt komme ich beim Suchen für neue Cachingrunden drauf, dass ich mich nicht zu 100% erinnern kann ob ich den Cache schon gemacht habe...

Das ist dann wirklich ein Problem. Deswegen logge ich alles was ich finde. Obs mir gefallen hat oder nicht, kann ich ja reinschreiben..... aber ich weiß immer ob ich den shcon kennen soltle oder nicht ...

[fadattf]

Aber das Risiko ist es mir wert.
Abgesehen davon versuche ich anhand der Fav-Points mehr zu selektieren, damit das cachen wieder mehr Reiz hat.

[schmutzteufel]

Ich habe in meiner sehr kurzen Cacherzeit auch schon Dosen gefunden, wo ich mich fragte, warum dort eine so fade Dose ist und nicht was ausgefalleneres. Auf die Größe kommt es mir gar nicht an, auf die Originalität! Und ich habe auch schon bemerkt, dass jemand Caches legt an Orten die er gar nicht regelmäßig warten kann, weil er gar nicht hin kommt, also sinnlos! Die Abstandsregel zu erhöhen finde ich nicht gut, da dann zu wenig interessante Orte und Versteckmöglichkeiten in Ballungsräumen gegeben sind.
Am Land und in entlegenen gegenden gibt es aber noch genug interessante cachefreie Orte!
Aber es gibt eben am Land zu wenige Cacher die auch genug Zeit haben all die Orte zu warten. Eine Idee wäre zb: Urlaub am Bauernhof ist beliebt bei Familien mit Kindern. Die Quartiergeber könnten dann in ihrer Gegend einen netten Anreiz bieten für Ausflüge der Gäste indem sie Caches legen und das Hobby mal den Gästen erklären. Einheimische kennen viel versteckte Platzerln und Geschichten und historisches dazu....wär doch nett. Nur so eine Idee. Smartphone hat heut eh schon fast jeder und die App dazu ist schnell herunter geladen...
Was mir sehr gut gefallen würde ist wenn Schulen am Land mit machen.
In Kirchschlag in der buckligen Welt war das vorigen Sommer so. Und nächsten Sommer sollten dann neue Caches und-oder Wartung dran sein, so sind die Kids sinnvoll beschäftigt. Und in jeder Dose liegt ein Zettel mit interessanten Informativen zu dem Ort. 
Und altersschwache Caches die nicht mehr gewartet werden sollten doch SCHNELL archiviert werden....
Zb. hier:https://www.geocaching.com/geocache/GC2BXJ9_aussichtspunkt
Man lese meine Kommentare dazu! Und? Ist der Revierwer verstorben? Der Owner offenbar. Gerne würde ich einen originellen Cache anbringen, aber warum wird der nicht archiviert.
ist nur ein Beispiel von vergessenen Caches, die in entlegenen Gegenden vor sich hin rotten, obwohl noch online. Bei meinen knapp über 100 Caches die ich gefunden hatte, waren schon eetliche sehr marode und ungewartete dabei!
Weg mit Müllcaches um neuen Platz zu machen, da brauchen wir dann keine große Abstandsregel!